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Warum Du eine Vision brauchst

Ein Plädoyer für Deine Träume

„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, sagte einst Helmut Schmidt. Das Zitat ist so berühmt, dass kaum einer weiß, wie sehr der Alt-Bundeskanzler selbst diese Aussage später bereute und sie im Nachgang als „pampige Antwort auf eine dusselige Frage“ relativierte.

Klar, wenn nicht einmal im Kopf eines Politikers Platz ist für die Vorstellung einer besseren Zukunft, wie sollen wir uns als Gesellschaft weiter entwickeln?

Ein anderes berühmtes Zitat von Helmut Schmidt ist übrigens „Willen braucht man. Und Zigaretten.“ Und das hat er wiederum garantiert sehr ernst gemeint.

Meine Meinung dazu ist, dass uns ohne Vision das „Wollen“ ganz schön schwer fallen würde. Und deswegen braucht man gerade als Solo-Unternehmer*In sogar ganz unbedingt eine starke Vision. Klar ist aber auch: Ohne den Willen, die Dinge dann auch in die Tat umzusetzen, nützen die schönsten Zukunftsträume nichts. Deshalb sollte man als angehender Solo-Entrepreneur mit seinen Visionen vielleicht nicht unbedingt zum Arzt gehen, idealerweise aber zu einem guten Business-Coach oder Mentor, der den Weg von der Vision zur Realität begleitet.

Denn – und hier kann man Helmut Schmidt dann vielleicht doch noch eingeschränkt recht geben: Nicht gelebte Träume können krank und depressiv machen, vor allem wenn die Gedanken daran immer lauter werden und man dennoch keinen Weg aus dem alltäglichen Hamsterrad findet. Kurzum: Wer Visionen hat und nicht den dazugehörigen Willen, der sollte sich tatsächlich Hilfe holen.

Krise=Chance

Menschen verändern ihr Leben aus zwei Gründen: Entweder sie haben ein ganz klares Bild von ihrer Zukunft (durch ihre Vision) und damit ein sehr starkes ‚Warum‘ oder aber sie werden durch eine persönliche Krise gezwungen etwas radikal anders zu machen als zuvor. In den allermeisten Fällen ist es letzteres, denn der Mensch ist von Natur aus ein Gewohnheitstier und ändert sich meistens nur, wenn er muss.

Nicht immer muss eine Krise mit einem dramatischen Schicksalsschlag einhergehen. Manchmal ist es auch einfach nur eine lange angestaute Unzufriedenheit, die irgendwann das Fass zum überlaufen bringt. Aber egal, ob durch äußere Einflüsse herbeigeführt oder hausgemacht: Nicht umsonst ist in der chinesischen Sprache das Wort Krise gleichbedeutend mit Chance. Denn durch Krisen entsteht zunächst einmal ein Vakuum im Leben. Es ist der Zeitpunkt, an dem man feststellt, dass nichts mehr so sein wird wie bisher und gleichzeitig erscheint die Vorstellung von einer glücklichen Zukunft so weit entfernt wie der Mars. Nachdem die dazugehörigen Gefühle wie Trauer, Wut oder Angst aber etwas verebbt sind, empfinden viele Menschen eine innere Leere und genau dort beginnt die Magie, aus der die Krise zur Chance werden kann, wenn man es zulässt. Denn genau an diesem Punkt entspinnen sich zarte Pflänzchen erster zaghafter Ideen, wie es vielleicht doch weiter geht. Und manchmal kommen sogar lang gehegte und fast in Vergessenheit geratene Träume wieder zum Vorschein.

Meine persönliche – und im Nachgang sehr transformierende – Krise auf beruflicher Ebene begann durch einen unerwarteten Jobverlust Anfang des Jahres 2020. Ich habe diesen Job sehr geliebt oder sagen wir, ich hatte es mir über die Jahre recht komfortabel in der Komfortzone einer gut bezahlten Festanstellung mit netten Kollegen eingerichtet. Deshalb habe ich gar nicht so recht gemerkt, dass in meinem Kopf schon länger einige wenig greifbare Gedanken waberten und insgeheim schon damals der Wunsch nach mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit in mir heranreifte. Doch ohne den Jobverlust hätte es wahrscheinlich noch Jahre gebraucht, bis das so richtig an die Oberfläche gespült worden wäre. Die Krise war gewissermaßen ein Booster. 

Warum man ohne eine Vision nur herumirrt

Aber es sollte noch ein wenig dauern, denn nach der Phase des ersten Schocks waren meine Träume von meiner neuen beruflichen Zukunft nichts weiter als nebulöse Rauchzeichen. Vielmehr nahm ich sie gar nicht richtig wahr. Ich nutze die unfreiwillige Auszeit um endlich einmal durchzuatmen, hatte zwischendurch großen Spaß an ein paar freiberuflichen Projekten und erkundete im Corona-Sommer 2020 auf einem neunwöchigen Roadtrip das eigene Land. Ich hatte eine der glücklichsten Zeiten meines Lebens, aber es war klar, dass ich zurück in eine Anstellung gehen würde, schließlich musste ja irgendwann der Ernst des Lebens weitergehen. Ein interessanter Glaubenssatz – so im Rückblick betrachtet, nicht wahr?

Dabei erinnere ich mich dunkel, dass ich bereits zu der Zeit durchaus die Selbstständigkeit in Betracht gezogen hatte. Aber bestenfalls war dies eine sehr vage Idee, die ich nur einmal in einem Gespräch laut gedacht habe. Und leider waren meine damaligen Gesprächspartner als Langzeitangestellte nicht unbedingt dazu geeignet, mich in dieser Entscheidung weiter zu bekräftigen. Deshalb hatte ich mein Mini-Intermezzo als Freiberuflerin im Sommer 2020 gar nicht richtig ernst genommen. Heute weiß ich, dass ich mir eine konkrete Vision von meiner beruflichen Zukunft fehlte oder zumindest hatte ich sie sehr gut vor mir selbst versteckt. Ich suchte mir also wieder eine Anstellung und merkte schnell, dass mich der neue Job nicht glücklich machte.

Von meinen Träumen zur Vision

Dennoch war das Jahr 2020 wertvoll, weil ich viel mehr über mich und meine Träume herausgefunden hatte, als es mir während dieses Prozesses bewusst war. Die Auszeit hatte Raum für frische Gedanken geschaffen und mir die Möglichkeit gegeben, ganz unbefangen Dinge auszuprobieren. Aber ich hatte vor allem auch gelernt, was ich nicht (mehr) wollte. 

Mit dem Jahreswechsel fing ich an, Inventur zu machen und endlich alle Puzzlestücke zusammen zu tragen. Meine Träume, meine Talente, meine Stärken, Schwächen und Erwartungen an einen erfüllten Beruf. Ein erster Meilenstein in diesem Prozess war ein Ziele-Workshop Anfang 2021, bei dem ich ein Visionboard erstellte. Plötzlich hingen sie in Acryl an der Wand – vis a vis von meinem Bett: Meine Träume und Wünsche und jeden Morgen ringen sie mir seitdem ein neues Commitment ab.

 Meine Ergebnisse aus dem Ziele-Workshop bei Denise Krabichler

Es war ein erster Türöffner, durch den ich achtsamer wurde. Ich hatte inspirierende Gespräche mit Menschen, die den Weg ins Unternehmertum vor mir gegangen sind und gleichzeitig verdichtete sich auch das, was ich nicht mehr wollte. Und daraus zog ich die Konsequenz und kündigte meinen Job zum Ablauf der Probezeit.

Immer noch war alles recht vage, aber ich hatte den Raum geschaffen um mein Puzzle weiter zusammen zu setzen. In meinen fast 20 Berufsjahren habe ich mir sehr viele Felder erarbeitet und fühlte mich mit operativen und kreativen Aufgaben immer wohler als auf der reinen Meta-Ebene im Management, aber wollte mich auch ungern als Spezialistin für XY in eine Schublade stecken lassen – dafür war ich einfach zu vielseitig interessiert. Vor allem aber wollte ich künftig nur noch an Themen arbeiten, für die ich selbst brenne und das am liebsten zusammen mit Menschen, die genau das selbe Feuer in sich tragen.

In Wahrheit hatte sich Coach to Grow in meinem Herzen schon lange formiert: Ein Projekt, in das ich alle meine wertvollen Berufserfahrungen, meine kreativen Talente und meine Leidenschaft für Persönlichkeitsentwicklung packen kann. Aber endlich begann ich den Diamanten zu schleifen. Ich durchlief mehrere Positionierungsworkshops und Persönlichkeitstests, erarbeitete mein persönliches WHY, erschuf meinen Kundenavatar, visualisierte fleißig meine Ideen in Mindmaps und Präsentationen und pitchte vor Freunden, Familie und in einschlägigen Social-Media-Gruppen. Ich schickte mich selbst durch mein eigenes Assessment-Center und jeder einzelne Schritt war ein dickes Ausrufezeichen mehr an meiner Vision! Am Ende floss in meinem Businessplan alles zusammen, den ich völlig mühelos in wenigen Stunden niedergeschrieben hatte, weil plötzlich alles so stimmig und klar war.

Keine Vision ohne Mission!

Natürlich beinhaltet meine persönliche Vision meines neuen Berufslebens auch wie ich in Zukunft arbeiten möchte. Ich kann ein richtiges Arbeitstier sein, wenn meine Kreativität fließen darf, ich liebe es mich in knifflige Themen hinein zu fuchsen und Detailverliebtheit hat man auch schon öfter nachgesagt. Aber das Tier braucht seine Freiheit: Das heißt flexible Arbeitszeiten, Ortsabhängigkeit und natürlich will ich ordentlich verdienen. Hell, yes – soweit, so einfallslos! Denn davon träumt vermutlich jeder Solo-Unternehmer im Online-Business.

Und genau an der Stelle habe ich zugegebenermaßen ein Problem. Denn ich beobachte immer öfter, wie dieser Unternehmer-Lifestyle da draußen im World Wide Web auch gerne mal zum Selbstzweck von so einigen Trittbrettfahrern erhoben wird. Ehrlich gesagt: Wenn erst ein Geschäftsmodell um den Lifestyle entstehen muss, finde ich das irgendwie schräg  – erst recht wenn der Eindruck entsteht, dass das dazugehörige Business eigentlich völlig austauschbar ist.

Spätestens da stellt sich die Frage nach dem eigentlichen Sinn. Welchen Wert hinterlasse ich also für meine Kunden? Hat die Welt wirklich auf mich gewartet? Letzteres kann ich nicht beantworten! Aber ich weiß, dass es da draußen so viele Menschen gibt, die eine ganz besondere Gabe haben, anderen Menschen als Coach in einem bestimmten Lebensbereich zu helfen. Die einen positiven Unterschied im Leben von anderen Menschen machen.

Und jetzt kommt sie – die so gerne gestellte Frage: Gibt es nicht schon viel zu viele Coaches? Gegenfrage: Gibt es nicht immer noch viel zu viele Menschen, die in irgendeinem Lebensbereich unglücklich feststecken? Wäre die Welt nicht ein etwas besserer Ort, wenn sich jeder mehr seiner persönlichen Baustellen annimmt mit liebevoller Begleitung?

Ja, es gibt zu viele Coaches – viel zu viele gute Coaches, die mit ihrem Wirken immer noch viel zu wenig sichtbar sind und für die es deswegen auch schwer ist von dem zu leben, wozu sie sich berufen fühlen. Und genau das ist wiederum meine Berufung! Ich möchte mein Skillset aus 20 Berufsjahren zu nutzen um Dich mit Deiner Personenmarke als Coach sichtbar zu machen und um Dir Wege aufzuzeigen, wie Du die Digitalisierung nutzen kannst um über Onlinekurse und andere digitale Formate noch viel mehr Menschen helfen zu können mit Deiner ganz besonderen Expertise!

Damit wäre jetzt alles gesagt und ich erlaube mir mit einer von Helmut Schmidt inspirierten Gleichung zu schließen:

Erfolg = Vision + Wollen + Zigaretten Mission!

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